Einspeisemanagement
Das Einspeisemanagement, kurz Eisman oder Einsman genannt, bezeichnet in der Energiewirtschaft die gezielte Steuerung der Einspeisung von elektrischem Strom aus erneuerbaren Energiequellen, insbesondere aus Photovoltaikanlagen, in das öffentliche Stromnetz.
Zweck: Das primäre Ziel des Einspeisemanagements besteht darin, die Stabilität und Sicherheit des Stromnetzes zu gewährleisten. Durch eine schwankende Einspeisung aus erneuerbaren Energien, die beispielsweise von der Sonneneinstrahlung abhängig ist, können Netzüberlastungen oder -unterlastungen entstehen. Das Einspeisemanagement dient dazu, diese Schwankungen abzufedern und das Netz ausgeglichen zu halten.
Ablauf: Netzbetreiber sind dazu befugt, bei drohenden Netzengpässen die Einspeisung aus erneuerbaren Energieanlagen vorübergehend zu reduzieren oder ganz zu unterbrechen. Dies geschieht in der Regel ferngesteuert über entsprechende Schnittstellen an den Anlagen. Die Anlagenbetreiber werden in der Regel im Vorfeld über mögliche Einspeisebegrenzungen informiert.
Gründe für Einspeisemanagement:
- Netzüberlastung: Wenn zu viel Strom ins Netz eingespeist wird, kann es zu Überhitzungen von Leitungen oder zur Auslösung von Sicherungen kommen.
- Netzschwankungen: Schwankungen in der Netzfrequenz können zu Störungen in der Stromversorgung führen.
- Schutz von Anlagen: Durch das Einspeisemanagement können auch die Anlagen selbst vor Schäden geschützt werden.
Auswirkungen:
- Ertragseinbußen: Für Anlagenbetreiber bedeutet das Einspeisemanagement in der Regel Ertragseinbußen, da der erzeugte Strom nicht vollständig ins Netz eingespeist werden kann.
- Entschädigungen: Um die Betreiber von erneuerbaren Energieanlagen für die erlittenen Ertragseinbußen zu entschädigen, sind gesetzliche Regelungen getroffen. Die Höhe der Entschädigung richtet sich nach verschiedenen Faktoren, wie beispielsweise der Dauer der Einspeisebegrenzung und der installierten Leistung der Anlage.
Relevante Stichworte: Erneuerbare Energien, Photovoltaik, Stromnetz, Netzbetreiber, Netzstabilität, Netzengpass, Einspeisebegrenzung